25. Oktober 2024

Von der Kundenanforderung als Bild zum passenden Produkt

Wie die Lösungssuche für Kunden mit Hilfe von KI vereinfacht werden kann

In den Branchen Maschinenbau und Elektronik gibt es nahezu unendlich viele Umsetzungsmöglichkeiten für die Anforderungen eines Kunden. Die Konzeption einer passenden Lösung auf Basis des Produktportfolios ist in der Regel sehr zeitaufwändig, kostet viele Ressourcen und benötigt hohes fachliches Know-How. Zudem besteht Zeitdruck, denn im Vertrieb kommt es auch auf Geschwindigkeit an, um lukrative Aufträge zu gewinnen.

Typisches Beispiel: Sensor-Hersteller

Betrachten wir folgendes Beispiel: ein Unternehmen, das verschiedene Sensoren herstellt. Ein Kunde interessiert sich für einen Sensor, um den Füllstand einer seiner Öltanks zuverlässig messen zu können. Nach einer ersten Recherche auf der Webseite des Unternehmens ist der Kunde erschlagen: es gibt es eine riesige Anzahl unterschiedlicher Sensortypen in verschiedenen Varianten, die in Frage kommen könnten. Welcher eignet sich für seinen Anwendungsfall? Welchen sollte er nehmen? Mit der Bewertung und Auswahl ist er überfordert und er gibt auf. Das Projekt wird zunächst wieder verschoben. Es kommt zu keinem Auftrag.

KI als Anforderungsversteher

Was, wenn hier eine KI unterstützen könnte? 

Eine konkrete Idee: Der Kunde nutzt Fotos seiner Anforderung, in diesem Fall des konkreten Tanks, und lädt diese auf der Webseite des Anbieters hoch. Hieraus kann eine KI dann die konkreten Anforderungen und Eigenschaften seines Use Cases ableiten: welcher Inhalt befindet sich im Tank (fest, flüssig oder gasförmig), welche Höhe hat der Tank, wo könnte der Sensor angebracht werden, um welche Branche handelt es sich, welche Rohre werden angeschlossen etc. Ist die KI sich nicht sicher oder gehen die Informationen nicht eindeutig aus dem Bild hervor, stellt sie gezielte Rückfragen oder fordert weitere Fotos an.

SquareNeo Requirements Analyser als Umsetzungsmöglichkeit

Aus den abgeleiteten Eigenschaften kann die KI dann die Menge der zur Verfügung stehenden Sensoren einschränken. Im Optimalfall kann gezielt genau ein passender Sensor abgeleitet werden, der dem Kunden dann vorgeschlagen wird. So kann die Lösungsfindung in kürzester Zeit abgeschlossen werden. Besteht zudem eine Anbindung an ein Shop-System, kann die Beauftragung sofort erfolgen.

Für das Unternehmen eröffnet sich somit ein neuer, zusätzlicher Vertriebskanal, der neben dem klassischen Verkauf über eine Vertriebsmannschaft ganz selbstständig und regelmäßig für Aufträge sorgt. Und auch die Kundenzufriedenheit steigt.

Die Technik dahinter

Wie kann dies technisch realisiert werden?

KI-basierte Ableitung von Anforderungen und einem Produktvorschlag

Die Lösung besteht daraus, eine Kombination verschiedener Technologien zu verwenden, die zum Teil auf KI, zum Teil auf klassischen Ansätzen beruhen, und diese geschickt miteinander zu verbinden:

  • Für die Ableitung des Tankinhalts und der Höhe könnten Machine Learning-basierte Klassifikatoren auf Basis von Residual Neural Networks zum Einsatz kommen. Im Vorfeld werden dazu zum Training eine Vielzahl an Bildern von möglichen Tanks kategorisiert und in das Netzwerk gefüttert.
  • Andere Eigenschaften, die eher aus der Umgebung des Tanks stammen, wie zum Beispiel die Branche, umgebende Leitungen und angeschlossene Maschinen etc, können über große Sprachmodelle abgeleitet werden, insbesondere deren immer besser werdende Möglichkeit zur Bildverarbeitung. Das Stichwort ist hier: Multimodalität. Sehr gute Ergebnisse können zum Beispiel mit dem OpenAIs gpt vision erzielt werden. Alternativ gibt es auch europäische Modelle und auch frei zugängliche Open Source-Modelle, die lokal im Unternehmen betrieben werden können.
  • Die Ergebnisse der verschiedenen Modelle (Machine Learning, Sprachmodelle etc.) können anschließend miteinander kombiniert und mit den Sensorkriterien abgeglichen werden, um so möglichst gut passende Produktvorschläge inklusive einer Begründung zur erstellen. Hierbei kommen Technologien aus dem Bereich der Vektordatenbanken zum Einsatz.

Wie geht es weiter?

Neben den beispielhaften Sensoren können natürlich auch eine Vielzahl anderer Produkte durch einen solchen oder ähnlichen Lösungsfindungsprozess auf Basis von Bilddaten profitieren. Sehr gute Ergebnisse können z.B. auch mit technischen Zeichnungen erzielt werden.

Wenn Sie mehr über eine mögliche Umsetzung und den Einsatz in Ihrem Unternehmen erfahren möchten, kommen Sie gerne auf uns zu. Wir beraten Sie gerne und bringen unsere Expertise und die passende Software ein.

Sebastian Kaupp

Founder und Senior Consultant bei SquareNeo

Kontakt:
Tel. +49 721 95796130
sebastian.kaupp@squareneo.de